AWS Transform kündigt Full-Stack-Windows-Modernisierungsfunktionen an

von Prasad Rao übersetzt durch David Surey

Anfang dieses Jahres im Mai haben wir die allgemeine Verfügbarkeit von AWS Transform for .NET angekündigt, dem ersten agentischen KI-Service zur Modernisierung von .NET-Anwendungen im großen Maßstab. Während der frühen Einführungsphase des Services haben wir wertvolles Feedback erhalten, das darauf hinweist, dass Sie neben der .NET-Anwendungsmodernisierung auch SQL Server und Legacy-UI-Frameworks modernisieren möchten. Ihre Anwendungen folgen typischerweise einer dreischichtigen Architektur – Präsentationsschicht, Anwendungsschicht und Datenbankschicht – und Sie benötigen eine umfassende Lösung, die all diese Schichten koordiniert transformieren kann.

Heute freuen wir uns, basierend auf Ihrem Feedback, AWS Transform für Full-Stack-Windows-Modernisierung anzukündigen, um komplexe, mühsame Modernisierungsarbeiten über den gesamten Windows-Anwendungsstack hinweg auszulagern. Sie können jetzt Anwendungs- und Datenbankabhängigkeiten identifizieren und diese auf orchestrierte Weise über eine zentrale Benutzeroberfläche modernisieren.

AWS Transform beschleunigt die Full-Stack-Windows-Modernisierung um bis zum Fünffachen über Anwendungs-, UI-, Datenbank- und Deployment-Schichten hinweg. Neben der Portierung von .NET Framework-Anwendungen auf plattformübergreifendes .NET migriert es SQL Server-Datenbanken zu Amazon Aurora PostgreSQL-Compatible Edition mit intelligenter Konvertierung gespeicherter Prozeduren und Refactoring des abhängigen Anwendungscodes. Zur Validierung und zum Testen stellt AWS Transform Anwendungen auf Amazon Elastic Compute Cloud (Amazon EC2) Linux oder Amazon Elastic Container Service (Amazon ECS) bereit und bietet anpassbare AWS CloudFormation-Vorlagen und Deployment-Konfigurationen für den Produktionseinsatz. AWS Transform hat auch Funktionen zur Modernisierung von ASP.NET Web Forms UI zu Blazor hinzugefügt.

Es gibt viel zu entdecken, daher werde ich in diesem Beitrag einen ersten Einblick in die AWS Transform-Funktionen für Full-Stack-Windows-Modernisierung über alle Schichten hinweg geben.

Erstellen eines Full-Stack-Windows-Modernisierungs-Transformationsjobs

AWS Transform verbindet sich mit Ihren Quellcode-Repositories und Datenbankservern, analysiert Anwendungs- und Datenbankabhängigkeiten, erstellt Modernisierungswellen und orchestriert Full-Stack-Transformationen für jede Welle.

Um mit AWS Transform zu beginnen, schließe ich zunächst die Onboarding-Schritte ab, die im Benutzerhandbuch für den Einstieg in AWS Transform beschrieben sind. Nach dem Onboarding melde ich mich mit meinen Anmeldedaten in der AWS Transform-Konsole an und erstelle einen Job für die Full-Stack-Windows-Modernisierung.

Nach dem Erstellen des Jobs vervollständige ich die Voraussetzungen. Dann konfiguriere ich den Datenbank-Connector, damit AWS Transform sicher auf SQL Server-Datenbanken zugreifen kann, die auf Amazon EC2 und Amazon Relational Database Service (Amazon RDS) laufen. Der Connector kann sich mit mehreren Datenbanken innerhalb derselben SQL Server-Instanz verbinden.

Als Nächstes richte ich einen Connector ein, um mich mit meinen Quellcode-Repositories zu verbinden.

Darüber hinaus habe ich die Option zu wählen, ob AWS Transform die transformierten Anwendungen bereitstellen soll. Ich wähle Ja und gebe die Ziel-AWS-Konto-ID und AWS-Region für die Bereitstellung der Anwendungen an. Die Bereitstellungsoption kann auch später konfiguriert werden.

Nachdem die Connectoren eingerichtet sind, verbindet sich AWS Transform mit den Ressourcen und führt die Validierung durch, um IAM-Rollen, Netzwerkeinstellungen und zugehörige AWS-Ressourcen zu überprüfen.

Nach erfolgreicher Validierung erkennt AWS Transform Datenbanken und ihre zugehörigen Quellcode-Repositories. Es identifiziert Abhängigkeiten zwischen Datenbanken und Anwendungen, um Wellen für die gemeinsame Transformation verwandter Komponenten zu erstellen. Basierend auf dieser Analyse erstellt AWS Transform einen wellenbasierten Transformationsplan.

Bewertung von Datenbanken und abhängigen Anwendungen

Für die Bewertung überprüfe ich die von AWS Transform erkannten Datenbanken und Quellcode-Repositories und wähle die entsprechenden Branches für Code-Repositories aus. AWS Transform scannt diese Datenbanken und Quellcode-Repositories und präsentiert dann eine Liste von Datenbanken zusammen mit ihren abhängigen .NET-Anwendungen und der Transformationskomplexität.

Ich wähle die Zieldatenbanken und Repositories für die Modernisierung aus. AWS Transform analysiert diese Auswahl und generiert einen umfassenden SQL-Modernisierungsbewertungsbericht mit einem detaillierten Wellenplan. Ich lade den Bericht herunter, um den vorgeschlagenen Modernisierungsplan zu überprüfen. Der Bericht enthält eine Zusammenfassung für Führungskräfte, einen Wellenplan, Abhängigkeiten zwischen Datenbanken und Code-Repositories sowie eine Komplexitätsanalyse.

Wellentransformation im großen Maßstab

Der von AWS Transform generierte Wellenplan besteht aus vier Schritten für jede Welle. Zunächst konvertiert er das SQL Server-Schema zu PostgreSQL. Zweitens migriert er die Daten. Drittens transformiert er den abhängigen .NET-Anwendungscode, um ihn PostgreSQL-kompatibel zu machen. Schließlich stellt er die Anwendung zum Testen bereit.

Vor der Konvertierung des SQL Server-Schemas kann ich entweder eine neue PostgreSQL-Datenbank erstellen oder eine vorhandene als Zieldatenbank auswählen.

Nachdem ich die Quell- und Zieldatenbanken ausgewählt habe, generiert AWS Transform Konvertierungsberichte zur Überprüfung. AWS Transform konvertiert das SQL Server-Schema in PostgreSQL-kompatible Strukturen, einschließlich Tabellen, Indizes, Constraints und gespeicherten Prozeduren.

Für jedes Schema, das AWS Transform nicht automatisch konvertieren kann, kann ich es manuell in der AWS Database Migration Service (AWS DMS)-Konsole bearbeiten. Alternativ kann ich sie in meinem bevorzugten SQL-Editor korrigieren und die Zieldatenbankinstanz aktualisieren.

Nach Abschluss der Schemakonvertierung habe ich die Option, mit der Datenmigration fortzufahren, was ein optionaler Schritt ist. AWS Transform verwendet AWS DMS, um Daten von meiner SQL Server-Instanz zur PostgreSQL-Datenbankinstanz zu migrieren. Ich kann die Datenmigration später durchführen, nachdem alle Transformationen abgeschlossen sind, oder mit Testdaten arbeiten, indem ich sie in meine Zieldatenbank lade.

Der nächste Schritt ist die Code-Transformation. Ich gebe einen Ziel-Branch an, in den AWS Transform die transformierten Code-Artefakte hochladen soll. AWS Transform aktualisiert die Codebasis, um die Anwendung mit der konvertierten PostgreSQL-Datenbank kompatibel zu machen.

Mit dieser Version unterstützt AWS Transform für Full-Stack-Windows-Modernisierung nur Codebasen in .NET 6 oder höher. Für Codebasen in .NET Framework 3.1+ verwende ich zunächst AWS Transform for .NET, um sie auf plattformübergreifendes .NET zu portieren. Ich werde dies in einem folgenden Abschnitt näher erläutern.

Nach Abschluss der Konvertierung kann ich die Quell- und Ziel-Branches zusammen mit ihrem Code-Transformationsstatus anzeigen. Ich kann auch den Transformationsbericht herunterladen und überprüfen.

Modernisierung von .NET Framework-Anwendungen mit UI-Schicht

Eine wichtige Funktion, die wir heute veröffentlichen, ist die Modernisierung von UI-Frameworks von ASP.NET Web Forms zu Blazor. Dies ergänzt die bestehende Unterstützung für die Modernisierung von Model-View-Controller (MVC) Razor Views zu ASP.NET Core Razor Views.

Wie bereits erwähnt, wenn ich eine .NET-Anwendung im Legacy-.NET Framework habe, verwende ich weiterhin AWS Transform for .NET, um sie auf plattformübergreifendes .NET zu portieren. Für Legacy-Anwendungen mit UIs, die auf ASP.NET Web Forms basieren, modernisiert AWS Transform jetzt die UI-Schicht zu Blazor zusammen mit der Portierung des Backend-Codes.

AWS Transform for .NET konvertiert ASP.NET Web Forms-Projekte zu Blazor auf ASP.NET Core und erleichtert die Migration von ASP.NET-Websites zu Linux. Die UI-Modernisierungsfunktion ist standardmäßig in AWS Transform for .NET sowohl in der AWS Transform-Webkonsole als auch in der Visual Studio-Erweiterung aktiviert.

Während des Modernisierungsprozesses übernimmt AWS Transform die Konvertierung von ASPX-Seiten, ASCX-Custom-Controls und Code-Behind-Dateien und implementiert sie als serverseitige Blazor-Komponenten anstelle von Web Assembly. Die folgenden Projekt- und Dateiänderungen werden während der Transformation vorgenommen:

Weitere neue Funktionen in AWS Transform for .NET

Neben der UI-Portierung hat AWS Transform for .NET Unterstützung für weitere Transformationsfunktionen hinzugefügt und die Entwicklererfahrung verbessert. Diese neuen Funktionen umfassen Folgendes:

• Portierung auf .NET 10 und .NET Standard – AWS Transform unterstützt jetzt die Portierung auf .NET 10, die neueste Long-Term Support (LTS)-Version, die am 11. November 2025 veröffentlicht wurde. Es unterstützt auch die Portierung von Klassenbibliotheken auf .NET Standard, eine formale Spezifikation für eine Reihe von APIs, die allen .NET-Implementierungen gemeinsam sind. Darüber hinaus ist AWS Transform jetzt mit AWS Toolkit für Visual Studio 2026 verfügbar.
• Bearbeitbarer Transformationsbericht – Nach Abschluss der Bewertung können Sie jetzt den Transformationsplan basierend auf Ihren spezifischen Anforderungen und Präferenzen anzeigen und anpassen. Sie können beispielsweise Details zur Paket-Ersetzung aktualisieren.
• Echtzeit-Transformationsaktualisierungen mit geschätzter Restzeit – Abhängig von der Größe und Komplexität der Codebasis kann AWS Transform einige Zeit benötigen, um die Portierung abzuschließen. Sie können jetzt Transformationsaktualisierungen in Echtzeit zusammen mit der geschätzten Restzeit verfolgen.
• Nächste Schritte Markdown – Nach Abschluss der Transformation generiert AWS Transform jetzt eine Markdown-Datei mit den nächsten Schritten und den verbleibenden Aufgaben zum Abschluss der Portierung. Sie können dies als überarbeiteten Plan verwenden, um die Transformation mit AWS Transform zu wiederholen oder KI-Code-Begleiter zu verwenden, um die Portierung abzuschließen.

Wissenswertes

Einige weitere wissenswerte Dinge sind:

• AWS-Regionen – AWS Transform für Full-Stack-Windows-Modernisierung ist ab heute in der Region US East (N. Virginia) allgemein verfügbar. Für regionale Verfügbarkeit und zukünftige Roadmap besuchen Sie die AWS-Funktionen nach Region.
• Preisgestaltung – Derzeit gibt es keine zusätzlichen Kosten für Windows-Modernisierungsfunktionen von AWS Transform. Alle Ressourcen, die Sie in Ihrem AWS-Konto mit der Ausgabe von AWS Transform erstellen oder weiterhin verwenden, werden gemäß ihrer Standardpreisgestaltung abgerechnet. Für Limits und Kontingente siehe das AWS Transform-Benutzerhandbuch.
• Unterstützte SQL Server-Versionen – AWS Transform unterstützt die Transformation von SQL Server-Versionen von 2008 R2 bis 2022, einschließlich aller Editionen (Express, Standard und Enterprise). SQL Server muss auf Amazon RDS oder Amazon EC2 in derselben Region wie AWS Transform gehostet werden.
• Unterstützte Entity Framework-Versionen – AWS Transform unterstützt die Modernisierung von Entity Framework-Versionen 6.3 bis 6.5 und Entity Framework Core 1.0 bis 8.0.
• Erste Schritte – Um loszulegen, besuchen Sie das Benutzerhandbuch für AWS Transform für Full-Stack-Windows-Modernisierung.

– Prasad

Prasad Rao

Prasad Rao ist Principal Partner Solutions Architect bei AWS mit Sitz in Großbritannien. Seine Schwerpunktbereiche sind .NET-Anwendungsmodernisierung und Windows-Workloads auf AWS. Er nutzt seine Erfahrung, um AWS-Partner in der EMEA-Region bei ihrer langfristigen technischen Befähigung zum Aufbau skalierbarer Architekturen auf AWS zu unterstützen. Er betreut auch diverse Menschen, die neu in der Cloud sind und mit AWS beginnen möchten.

Dieser Inhalt wurde aus dem ursprünglichen Blogbeitrag übersetzt, der hier zu finden ist.